Anders kombiniert – cooler Genuss!

Folgt dem Insider-Wissen der ersten in der Schweiz lebenden Gewürz-Sommelière!

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Photo Credit: elle-hughes-666419-unsplash / ricardo-gomez-angel-463308-unsplash

 

Auf diese 5 Punkte kommt es bei einer Gewürzmischung an!

Sandra Jauslin im Gespräch mit Tina Hauser, Gewürz-Sommelière und Geschäftsführerin der Appliq Food AG.

Tina Hauser

Tina Hauser

Sandra Jauslin

Sandra Jauslin

 

Ich begrüsse alle scharfen LeserInnen! Die Zusammenarbeit mit Tina hat sich erfolgsversprechend entwickelt. Erste Mischungen wurden getestet und auf Herz und Niere zur Marktreife überprüft. Es stand ein Besuch bei der Schweizer Gewürzmühle im schönen Glarnerland an. Im Vorfeld organisierte die Geschäftsführerin, Tina Hauser, den Besuch akribisch vor. Ihr Perfektionismus konnte sie nicht mehr verbergen.

Ein Vergleich zum Schmunzeln. Ein Lieferantenbesuch führte mich nach Dänemark. Dazu wurde ich lediglich im Vorfeld informiert, wann ich wo sein sollte. Sämtliche Informationen hatte ich mir selbst zusammengestellt. Die Überfahrt war abenteuerlich. Ich stieg in Hamburg in den Zug, dieser wurde auf die Fähre verschifft und in Dänemark, am vereinbarten Ort, stieg ich aus der Bahn. Der Bahnhof war mit zwei Geleisen und zwei Gehsteigen bestückt. Rundherum ländliche Umgebung. Nun stand ich da, alleine, kein Mensch weit und breit. Ich wartete. Zum Glück war es ein lauer Frühlingsabend bei milden Temperaturen und Sonnenschein. Es gab keine Taxis und keine Beschilderung. Gar nichts. Eine halbe Stunde später erschien ein hellgrüner VW Polo. Meine Lieferantin stieg gemütlich aus. Keine Entschuldigung, keine Frage, ob ich gut gereist war. Lediglich ein fester Händedruck. Ich stieg ein und die Reise führte zu einem Bauernhof. Dort gab es selbstgebrannten Schnaps. Der Grund, weshalb wir dort pausierten, weiss ich bis heute nicht. Oder vielleicht hatte ich einfach zu viel Schnaps degustiert.

Aber wenn eine Baslerin ins Glarnerland reist, dann muss alles stimmen! Tina wartete bereits am Bahnhof als ich ausstieg. Stets bemüht, dass ich mich nicht verirre. Ein herrlicher Frühlingstag stimmte mich schon auf den Besuch ein. Die Berge erstrahlten stolz und stachen bis in den tiefblauen Himmel. Bei der Gewürzmühle angekommen wurde ich herzlich empfangen. Ein etwas schmächtiger Mann, gekleidet mit einem weissen Labormantel, kam mir entgegen und begrüsste mich mit kraftvollem Händedruck. Tina's Vater, der in dritter Generation die Gewürzmühle erfolgreich führte, war immer noch situativ als kreativer Kopf im Unternehmen tätig. Ich sehe immer noch vor mir, wie dieser spannende, charismatische Mann den Zeigefinger hob, mich seitlich durch seine Brille mit seinem Blick fixierte und über seine neuste Kreation berichtete. Soviel Herzblut und Kompetenz habe ich selten angetroffen. Ich hätte ihm tagelang zuhören können. Und ich habe viele Menschen in der Branche kennen gelernt.

Die gelernte Bildhauerin, Tina, hat viel von ihrem Vater mitgenommen. Folgend ein weiterer Einblick in die Welt der Gewürzmischung.

 

Sandra: «Liebe Tina. Was macht eine gute Mischung aus?»

Tina: «Greifen wir die Trends auf, wie beispielsweise die unterstützende Wirkung der Gewürze für das Wohlbefinden, gilt vor allem eins: Die Mischung muss schmecken! Sonst nützt alles nichts.»

Sandra: «Das hoffe ich doch! Aber auf was achtest du speziell?»

Tina: «Folgende 5 wichtige Punkte kann ich nennen:

1. Die Gewürze müssen aufeinander abgestimmt sein und gut harmonieren. Nehmen wir die Zutat Muskatnuss. Muskat ist sehr dominant und der Einsatz muss mit Fingerspitzengefühl abgemessen sein. Jedoch: Eine Zutat übernimmt den geschmacklichen Lead, damit die Gewürzmischung einen typischen Charakter erhält.

2. Unverträglichkeiten berücksichtigen. Viele Konsumentinnen und Konsumenten leiden entweder an einer Gluten Unverträglichkeit oder Laktoseintoleranz. Diese Zutaten vermeide ich soweit möglich und setze andere natürliche Rohstoffe ein.

3. Stimulierende Wirkung. Der Einsatz von Chili hat eine stimulierende Wirkung, bewirkt durch den Trigeminus-Nerv. Das im Chili enthaltene Capsaicin erzeugt den brennenden Effekt. Zu beachten gilt bei der Zusammenstellung der Mischung, dass sich die Schärfe beim Erhitzen der Mischung intensiviert.

4. Keine E-Nummern. Der Einsatz von E-Nummern vermeide ich immer soweit möglich. Zitronensäure mit der E-Nr. 330 ersetze ich mit Zitronensaftpulver.

5. Kein Einsatz von Glutamat. Die Salze der Glutaminsäure werden als Glutamat bezeichnet und werden als Geschmacksverstärker eingesetzt. Glutaminsäure, Bestandteil von jedem proteinhaltigen Lebensmittel, kann in natürlicher Form eingebracht werden, wie zum Beispiel über den Einsatz von Tomaten»

Sandra: «Tina. Ein grosses Dankeschön für diesen Einblick. Bis auf bald.»

 

 

Sind sie auch scharf auf mehr? Immer wieder dienstags anders kombiniert - cooler Genuss! In zwei Wochen erfahren sie, wie die Künstlerin Entwicklungen meistert.

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Würziger Gruss, Sandra Jauslin

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