Anders kombiniert – cooler Genuss!

Folgt dem Insider-Wissen der ersten in der Schweiz lebenden Gewürz-Sommelière!

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Photo Credit: Katherine Hanlon (Unsplash) / Matthias Jlt (Unsplash)

 

VOM SPIEL MIT DEM FEUER!
Kapitel 7: Das Labor der Furchtlosen – jedem sein Kraut!

Der spicy Krimi von Sandra Jauslin mit Insiderwissen der Gewürz-Sommelière Tina Hauser.

 

«Hast du das auch gesehen?» will sich Tina bei Amit vergewissern.

Dieser wackelt wieder energisch mit seinem Kopf. Tina nimmt die Gestik als Bejahung entgegen. Nach all den Ereignissen weiss sie nicht mehr, wie ihr geschieht. Amit und Tina gehen im Gleichschritt eilig zur Tür. Da! Schatten der dunklen Gestalt sind am Ende des dunklen Ganges erkennbar. Beide beginnen zu laufen und verfolgen das unbekannte Wesen. Die Gestalt bemerkt sofort, dass sie verfolgt wird und flüchtet. Ohne drauf zu achten, wohin der Weg führt, eilt Tina blindlings hinterher. Mit zusammengekniffenen Augen versucht sie den Blick zu schärfen. Die dunklen Gänge erschweren jedoch das Fokussieren. Plötzlich bleibt Tina stehen und bemerkt mit Schrecken, dass sie alleine weiter gerannt ist. War nicht Amit an ihrer Seite? Wo ist er? Die verfolgte Gestalt ist schnell und gewandt. So, als ob sie die Gänge wie ihre Hosentasche kennen würde. Tina hat keine Orientierung mehr, wo sie sich befindet. Alles sieht gleich aus und der modrige Geruch ist überall gleich intensiv. Sie verwirft die Hände, zieht die Schultern fröstelnd hoch und begibt sich auf den Rückweg. Nur, wohin soll sie gehen? Den Mauern entlang, die vielleicht ins Freie führen oder wieder zurück ins Labor? Sie hat keine Ahnung und für jegliche Überlegung ist sie zu müde. Schritt für Schritt versucht sie sich zu erinnern, woher sie gekommen ist.

«Amit?» krächzt es aus ihrem trockenen Hals.

Sie nimmt lediglich das Echo ihrer eigenen Stimme wahr. Keine Antwort. Kein Geräusch und kein Mensch weit und breit. Ein unbehagliches Gefühl breitet sich in ihr aus. Ihre Beine sind wackelig und sie legt ihre zittrigen Hände schützend vor sich. Bei der ersten Kreuzung bleibt sie kurz stehen und entschliesst sich spontan, den linken Gang entlang zu gehen. Ein weiterer Versuch, Amit zu rufen, damit er sie findet, bleibt erfolglos. Er ist verschwunden.

Gefühlt war sie eine Ewigkeit unterwegs. Es war ihr nicht bewusst, welchen Weg sie eingeschlagen hatte, als sie plötzlich unerwartet vor der ihr bekannten Holztüre steht. Vorsichtig tritt sie in das Labor ein. Ihr Blick wandert eilig umher. Amit ist auch hier nicht anwesend. Wäre sie unter anderen Umständen hier, dann wäre sie mit ihrer Neugier und Freude damit beschäftigt, was es hier alles zu entdecken gibt. Die Vielfalt der Kräuter und Gewürze die vor ihr liegt, ist einfach unglaublich. Und wie gerne hätte sie sich mit Amit über die Heilkraft fachlich ausgetauscht. Nach der ganzen Aufregung lässt das Adrenalin unvermittelt nach und macht einem üblen Magenkrampf Platz.

 

Der Verzehr von reichlich Kräutern und Gewürzen hat viele Vorteile. Gewürze und Kräuter unterstützen die Verdauung, die ein wesentlicher Pfeiler zur Erhaltung unserer Gesundheit ist. Man kann davon ausgehen, dass viele chronische Krankheiten mit Verdauungsstörungen beginnen. Denn ohne dass die Nahrung in Nährstoffe umgewandelt wird, kann der Körper nicht gesund bleiben. Bei nervösen Magenverstimmungen, wenn es einem «richtig auf den Magen» schlägt, Bauchweh vor Nervosität bekommt oder man einfach ein herzhaftes, aber doch etwas üppiges Abendessen zu sich genommen hat: für all dies gibt es effizient wirkende Gewürze und Kräuter:

  • Baldrian gilt in der Volksmedizin als beruhigend, angstlösend und ausgleichend. Stressbedingte Bauchschmerzen können mit Baldrian sanft gelöst werden. Da Baldrian nicht einschläfernd wirkt, sondern ausschliesslich beruhigend, kann dieser auch während des Tages eingenommen werden.
  • Kalmus, meist als Tee verwendet, weist das ätherische Öl des Kalmus einen kampferartigen Geruch auf. Im Volksmund auch Magenwurz genannt, kann Kalmus bei Verdauungsstörungen helfen und soll Bestandteil der Coca-Cola Rezeptur sein. Das aus dem Rhizom gewonnene Kalmusöl wird auch für die Herstellung von Magenbitter verwendet.
  • Fenchel ist nicht nur als Gemüse wohlschmeckend, sondern wird als wunderbar wohltuendes «Give away» in indischen Restaurant zum Abschluss der oftmals üppigen Speisen gereicht. Die Fenchelfrüchte (im Volksmund als Fenchelsamen bezeichnet), manchmal mit farbigem Zuckerguss ummantelt und mit Anis angereichert, werden zerkaut und wirken so gleichzeitig als Erfrischung des Atems. Die wohltuende, verdauungsfördernde Wirkung stellt sich bereits in wenigen Minuten ein.
  • Der absolute Star der Verdauungshilfen ist und bleibt der Kümmel. Ein halber Teelöffel mit Kümmel mutig in den Mund schieben und kauen, kauen, kauen. Die im Kümmel enthaltenen Bitterstoffe helfen in kürzester Zeit, das Unwohlsein nach dem Genuss von fettigen Speisen schnell und zuverlässig zu lindern.

 

Da bleibt ihr Blick starr auf einen Punkt gerichtet. Träumt sie nun oder ist das wahr, was sie da sieht?

Ein Geräusch hinter ihr lässt sie aufschrecken. Sie greift ohne zu überlegen nach dem Pistill eines Marmormörsers, der vor ihr auf dem Tisch steht, dreht sich ruckartig um und holt mit dem Pistill zum Schlag aus. Der Mann vor ihr schreit entsetzt aus voller Kehle und zieht reflexartig die Arme vor sein Gesicht.

 

 

Wollen Sie wissen, wie’s weitergeht und dabei noch etwas über Kräuter und Gewürze lernen? Lesen Sie jeden zweiten Dienstag anders kombiniert – cooler Genuss!

Würziger Gruss, Sandra Jauslin

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